Pressemitteilung der BEG Bliesgau eG, März 2021
BEG Bliesgau eG unterstützt den Ausbau der Windenergie in Blieskastel als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
Leider ist die Berichterstattung und Diskussion zum Thema Windkraftnutzung in Blieskastel in den vergangenen Monaten von manchen Beteiligten unsachlich und teilweise auch populistisch geführt worden. Die Bürger – Energiegenossenschaft Bliesgau eG (BEG Bliesgau eG) möchte hiermit Stellung beziehen und versuchen, zur Versachlichung der Diskussion beizutragen.
Zum Thema Windenergie im Wald hat es Einlassungen gegeben, die offenbar auf Unkenntnis und diffusen Ängsten beruhen. Windenergie im Wald wird auch im Saarland genutzt, aber eben nicht in ökologisch hochwertigen Wäldern, sondern in Wirtschaftswald, der auch der Holzgewinnung dient. Denn unsere Wälder sind auch Nutzwälder, in denen Holz für unterschiedlichste Anwendungen gewonnen wird. Dies ist auch in Blieskastel so und selbstverständlich muss es möglich sein, in moderatem Umfang, Windenergie auch im Wald – wohlgemerkt nicht in ökologisch hochwertigen Wäldern - zu nutzen. Wenn nach Berücksichtigung vieler Restriktionen in einem ergebnisoffenen Flächennutzungsverfahren und einem anschließenden aufwändigen Genehmigungsverfahren am Ende die eine oder andere Windanlage (WEA) im Wald errichtet wird, so müssen etwa 0,8 Hektar für 1 Windrad gerodet werden. Eine entsprechende Fläche muss dann in der Nähe wieder aufgeforstet werden. Durch die Rodung der Fläche werden zunächst der Umwelt pro Jahr etwa 8 Tonnen Kohlendioxid (CO2) weniger entzogen. Die WEA, die dann dort errichtet wird, vermeidet aber einen Ausstoß von ca. 8.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und leistet damit einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. Wie dringend notwendig große Beiträge zum Klimaschutz sind, sollte mittlerweile jedem klar sein. Wer dies anschaulich vor Augen geführt haben möchte, dem sei empfohlen, z.B. mal bei Böckweiler in der Nähe des Alexanderturms einen Spaziergang zu machen. Dort kann man nämlich einen ca. 2 Hektar großen Kahlschlag im Wald betrachten, der offenbar wegen des Klimawandels notwendig geworden war. Denn dieser führt inzwischen auch bei uns zu erheblicher Trockenheit und in der Folge zu Borkenkäferbefall, der größere Waldbestände betreffen kann.
In manchen Stellungnahmen ist auch die Rede davon, dass man doch besser auf Energieeinsparung und Photovoltaik (PV) setzen sollte. Diese Möglichkeiten zu nutzen ist richtig, doch dies reicht allein nicht aus, um den Kohlendioxidausstoß im erforderlichen Umfang zu reduzieren. Nur mit einem Mix aus Windenergie, Photovoltaik und Energieeinsparungen/ Energieeffizienz können wir den Kohlendioxidausstoß in etwa 20 Jahren entscheidend bis nahe Null reduzieren. Hierbei muss unbedingt beachtet werden, dass die Windenergie die mit Abstand effektivste Erneuerbare Energie ist und somit das Zugpferd der Erneuerbaren. Dies sei durch folgende Zahlen veranschaulicht. Die Windenergie erzeugte 2020 in Deutschland etwa 140 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom, die Photovoltaik ca. 50 Milliarden kWh und die Biomasse ebenfalls etwa 50 Milliarden kWh. Der Beitrag der Windenergie zur Kohlendioxidreduktion liegt inzwischen bei ca. 100 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber etwa 37 Millionen Tonnen durch PV. Also, wir benötigen unbedingt alle Beiträge der unterschiedlichen, sich ergänzenden Erneuerbaren Energien, um die Ziele der Klimaneutralität zu erreichen.
Die BEG Bliesgau eG setzt sich seit vielen Jahren für die Realisierung von Photovoltaikanlagen in unserer Region mit Beteiligung der Bürger ein. Inzwischen produzieren die PV-Anlagen der BEG etwa 300.000 kWh Strom pro Jahr und ersparen der Umwelt damit ca. 200 Tonnen Kohlendioxid. Die BEG Bliesgau eG engagiert sich darüber hinaus auch für die Windenergie und die Biomassenutzung, da es erforderlich ist, auch in unserer Region alle Möglichkeiten einer nachhaltigen, sauberen, kohlendioxidfreien Energieerzeugung zu nutzen und nicht darauf zu warten, dass es die „Anderen“ irgendwo tun. Wir wollen hierbei die Bürger beteiligen, so dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, durch eine lohnende Investition klima- und umweltfreundlich Energie zu erzeugen, die wir alle benötigen.
Damit können wir dazu beitragen, unsere Heimat, unsere Wälder, unsere Fauna und Flora und vor allem auch die Lebensgrundlagen von uns allen und die der zukünftigen Generationen zu erhalten.